Urlaub

06.08.2014

Wir fahren in den Urlaub. Ohne ZOE.

Unser Urlaubsort ist Matrei in Osttirol, das sind von Hannover aus rund 840 km. Es wäre wohl ohne Stress mit der ZOE in 3 Tagen schaffbar. Auch mit unseren Verbrennern haben wir uns immer eine Übernachtung auf der Strecke gegönnt, um entspannt zu reisen. Aber die zwei zusätzlichen Tage (je einen auf der Hin- und Rückfahrt), die eine rein elektrische Anfahrt benötigt, wollen wir dann doch lieber im wunderschönen Nationalpark Hohe Tauern verbringen als auf der Strecke.

Carsharing privat

Also tauschen wir mit Freunden für 3 Wochen die Autos. Sie bekommen unsere ZOE, wir ihren Mitsubishi Lancer. Viel Platz für Gepäck und unsere Hündin, und auf der Autobahn bei 100-120 km/h begnügt sich der Lancer auch mit 6 l Benzin / 100 km. Immerhin, aber was weg ist, ist weg.

Für mich als Fahrer ist es wie eine Rückkehr ins Mittelalter der Mobilität. Es vibriert. Es ist deutlich lauter. Ich muss kuppeln und schalten. Ich muss tanken. Es riecht nach Benzin. Kein Tempomat. Das Navi klebt an der Scheibe. Herrjeh. Aber nun, das ist der Deal.

In den Bergen tut es mir in der Seele weh, die ganze schöne Energie, die bergauf verbraten wird, nie wiederzusehen. Berge schreien förmlich nach Rekuperation (Rückumwandlung von Bewegungsenergie in elektrische Energie und deren Speicherung im Fahrzeugakku beim Bergabfahren oder Bremsen) und damit nach Elektroautos. Ich nehme mir vor, nächstes Jahr doch mit der ZOE zu fahren. Dann eben einen Tag eher los und einen später zurück.

Als wir die Autos nach 3 Wochen wieder zurücktauschen, trete ich in der ZOE an der ersten Kreuzung voll mit dem linken Fuß auf die Bremse. Der Klassiker. Oops! Meine Fresse, die ZOE steht aber auch sofort!

Unsere Freunde sind vom elektrischen Fahren mit der ZOE begeistert und überlegen, sich einen Gebrauchten zuzulegen, sobald die Preise noch etwas gefallen sind. Bald gibt’s ja die ersten Leasing-Rückläufer, ich bin gespannt.

Mission

In Osttirol bin ich trotz Anreise mit Verbrenner nicht untätig, was die Elektromobilität betrifft. Ich nehme Kontakt zum Tourismusverband Osttirol auf, erkundige mich nach Lademöglichkeiten in der Region und rege die Errichtung einer Ladestation in Matrei i.O. an.

Zu meiner großen Freude bekomme ich praktisch sofort eine Antwort, und die ist sehr positiv: Es gibt ein Projekt „energie|region Osttirol”, in dessen Rahmen z.B. noch in diesem Herbst in Lienz eine Ladestation für beschleunigtes Laden (22 kW) errichtet werden soll. Bis Sommer 2015 sollen weitere Ladestationen im Bezirk folgen.

In Mittersill gibt es bereits eine 2 x 22 kW-SMATRICS-Säule am M-Preis, die ich auf dem Rückweg für das GoingElectric-Ladestellenverzeichnis fotografiere. Dank Abkommen sind die SMATRICS-Säulen in Österreich auch mit einer TNM-Karte benutzbar. Allerdings werden aktuell von TNM keine Karten an Österreicher ausgegeben: SMATRICS hat interveniert, als sich herausstellte, dass viele Österreicher diese Möglichkeit nutzen wollten, um den hohen monatlichen Grundgebühren bei SMATRICS zu entgehen.

Ladesäulen-Förderung

Die beste Information, die ich in Osttirol bekomme, aber ist diese hier:

Es gibt zur Zeit eine Förderung der TIWAG/TINETZ, sich eine Ladesäule bis zu 100% fördern zu lassen:

Wir unterstützen unsere Kunden beim Kauf von Elektro-Ladestationen für Tourismus- und Freizeiteinrichtungen sowie Einkaufszentren.

Die Förderung zielt auf Ladestationen an öffentlich zugänglichen Örtlichkeiten mit möglichst hoher Besucherfrequenz und Verweildauer ab.

Die Förderhöhe beträgt 50% des für den Kauf der Ladestation/en bezahlten Rechnungsbetrags und ist pro Kunde mit maximal EUR 10.000,00 (inkl. USt.) begrenzt.

Die TINETZ-Stromnetz Tirol AG (TINETZ) bietet ebenso eine Förderung von Ladestationen für Kunden in ihrem Verteilernetz in selber Höhe an (50% des Rechnungsbetrags, maximal EUR 10.000,00 inkl. USt.).

Vorbehaltlich einer Förderzusage der TINETZ können Sie somit einen möglichen Gesamtförderbetrag von bis zu 100% des Rechnungsbetrags (pro Kunde maximal EUR 20.000,00 inkl. USt.) erreichen. Den Antrag bei der TINETZ erledigen natürlich wir für Sie.

Quelle: http://energieeffizienz.tiwag.at/detail/#c340

Ja denn – ran ihr Österreicher, errichtet Ladestationen wo es nur geht!

2-PS-Hybrid

Urlaubsfundstück: Im Nationalpark Hohe Tauern verkehrt vom Matreier Tauernhaus bis zum Innergschlöß eine doppelspännige Pferdekutsche mit Elektromotor-Unterstützung. Bergab wird sogar rekuperiert:

2-PS-Hybrid

2-PS-Hybrid_04

2-PS-Hybrid_03

Cool! Und für die Pferde eine große Entlastung, denn an ein paar Stellen geht’s da richtig steil bergan.