1. Inspektion

06.06.2014

Meine ZOE wird ein Jahr alt! Ich fahre sie allerdings erst 6 Monate, weil sie ihr Dasein davor als unbewegter Vorführwagen im Showroom eines französischen Renault-Händlers fristete.

Zeit für die erste Inspektion! Ich vereinbare einen Termin und bringe sie zum nächsten Z.E. zertifizierten Renault-Händler in Hannover.

Fluence

Als Ersatzwagen ordere ich für diesen Tag natürlich ein Elektroauto. Sie haben nur einen Fluence zur Auswahl, aber warum nicht. Er kostet 20,- €.

Renault Fluence

Ein Schiff für Hutträger! 😉 Innen viel Platz, aber der verfügbare Kofferraum ist deutlich kleiner als der der ZOE. Der Akkukasten ragt hinein und lässt nur wenig Raum für Gepäck.

Ich übernehme den Fluence voll geladen und bin erstmal schockiert, als ich ihn starte und die Reichweitenanzeige sehe:

Rehault Fluence Reichweitenanzeige

Nur 87 km! Im Sommer! Das ist ja nur halb so weit wie die ZOE kommt! Was wird das im Winter: 50 km?

Es kann natürlich sein, dass die Leute, die diesen Werkstattwagen vor mir gefahren sind, irre draufgetreten haben, so dass der Bordcomputer nun einen sehr hohen Durchschnittsverbrauch zu Grunde legt. Aber trotzdem. Es bleibt sehr wenig.

Die Lenkung des Fluence reagiert sehr träge, ich muss praktisch aus jeder Kurve selber wieder zurücklenken, das irritiert mich ein wenig, aber ich gewöhne mich schnell dran.

Rekuperation scheint nach meinem Gefühl nur bei „Fuß vom Gas” stattzufinden; sobald ich auf die Bremse trete, fühlt sich die Verzögerung rein mechanisch an. Anders bei der ZOE: Da greift die mechanische Bremse erst bei unter 10 km/h – oder bei Gefahrenbremsungen. Vorher geht die Rekuperationsleistung deutlich rauf. Also beim Fluence bin ich mir da nicht sicher. Die analoge Leistungsanzeige dieses Autos ist auch zu ungenau und vermittelt nur einen ungefähren Eindruck von Verbrauch oder Rekuperation.

An der Beschleunigung ist jedoch nichts auszusetzen. 🙂

ZOE-Inspektion

Aber zurück zur ZOE. Am Nachmittag hole ich sie ab und bin auf die Rechnung gespannt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich zahle summa summarum 98,63 € brutto.

Inspektionsdetails

Batterietest:

Batterietest ErgebnisLaut „Midtronics MDX-645 2.0”-Testbericht ist „Batterie gut”, die Batterie-Technologie „normal” und die Batterie befindet sich „im Fahrzeug”. Das ist ja schonmal beruhigend.

Ich bekomme außerdem ein ausgefülltes Formular „Checkliste Wartungsdiagnose”. Das ist wohl schon etwas älter: Es gibt nur Spalten für Kangoo und Fluence; sie haben die Kreuzchen bei „Fluence” gemacht. Die Checkliste ist allerdings ein Witz, alle Punkte (außer die Messwerte der Bremswirkung zu ermitteln) hätte ich auch gut ganz allein und zu Hause abarbeiten können. Quasi nur Sicht- und Füllstandskontrollen.

Um nachzuschauen, wann mein Pannenset abläuft, haben sie meinen doppelten Kofferraumboden rausgenommen (und falsch herum wieder eingesetzt, also links/rechts vertauscht und mein Ladegedöns ins falsche Fach getan).

„Anwendung Besonderheit in der technischen Funktionsweise”

Zusätzlich zur normalen Rechnung erhalte ich eine separate 0,00 € Rechnung, auf der 3 x eine geheimnisvolle „Anwendung Besonderheit in der technischen Funktionsweise” aufgeführt ist, mit insgesamt 0,9 AW. Ich vermute mal, damit sind Software-Updates gemeint.

Anwendung Besonderheit in der technischen Funktionsweise

Teilerfolg beim R-Link

Mein R-Link hat jetzt die Version 11.317.1526528-5008. Großes Hurra: Anscheinend merkt es sich nun die Routentyp-Auswahl „Bei jeder Planung fragen”! Ist bei mir seit 2 Tagen angewählt geblieben! 😀 Allerdings ist die Amnesie bei der POI-Auswahl und der POI-Warnung nach wie vor existent.

Rechnung

Die richtige Rechnung beläuft sich wie bereits erwähnt auf 98,63 € brutto. Pollenfilter 17,58 € netto, der Rest Servicekosten von insgesamt 0,7 AW.

Rechnung Inspektion

Der kürzlich aufgetretene Fehler „Batterieladung unmöglich” scheint keine kritischen Spuren im Fehlerspeicher der ZOE hinterlassen zu haben, jedenfalls keine, die irgendwelche Maßnahmen erforderlich machten. Dann lag es wohl doch an der Ladesäule.

Batterieladung unmöglich

03.06.2014

Samstag, 31. Mai 2014. Ich komme gerade von einer schönen Tour aus dem Harz zurück und steuere die Ladestation am Kundenzentrum der Stadtwerke Wolfenbüttel an. Dort war ich schon zwei Mal und konnte immer ohne Probleme zügig mit 22 kW laden.

Ankunft mit ungefähr 40% SOC. Ich melde mich per Kundenkarte an der Ladesäule an, stecke das Ladekabel ein und döse ein wenig vor mich hin. Hinten schnarcht meine Labrador-Hündin.

Bei 66% SOC erscheint plötzlich die Meldung „Batterieladung unmöglich” im Display. Oh. Das hat sie ja noch nie gemacht.

Ich ziehe das Ladekabel von der ZOE und der Ladesäule ab, melde mich neu an, verbinde das Kabel wieder – und das Laden wird fortgesetzt.

Bei 74% kommt die Meldung wieder. Hm. Same procedure: Ladekabel abziehen, neu anmelden, Ladekabel verbinden. Lädt.

Dann bei 83% erneut: „Batterieladung unmöglich”. Diesmal ist die Meldung hartnäckig und geht nicht mehr weg. Am Ladeanschluss der ZOE blinkt das Z.E.-Logo rot. Kein weiteres Laden möglich.

Zum Glück reicht es bis nach Hause.

Begrenzer und Tempopilot wollen auch nicht. Computer sagt: „Begrenzer prüfen” bzw. „Tempopilot prüfen”.

Hmmm… Die Rückfahrt verläuft dennoch ohne weitere Probleme. Die ZOE fährt sich ganz normal.

Am Sonntag früh sind die Fehlermeldungen verschwunden, auch Begrenzer und Tempopilot gehen wieder. Das Laden zu Hause funktioniert ohne Probleme.

Lag es nun an der ZOE oder an der Ladesäule in WF?

Ich werde das beobachten.

Laden mit 32A

29.05.2014

Heute vor einer Woche wurde ja meine CCB angeschlossen. Standardmäßig lieferte sie zunächst nur max. 16A am Typ 2 Anschluss. Außerdem gab es noch einen kleinen Softwarebug, der den Verbrauch um Faktor 10 zu niedrig anzeigte. Oops, da war wohl eine Kommastelle verrutscht. 😉 Ich tat dies dem Projektteam kund und bat auch darum, mir die Box für 32A freizuschalten, denn die Hausinstallation und der Anschluss geben es her.

Ich selbst bin zu Hause zwar nicht auf so schnelles Laden angewiesen, aber für Ladegäste ist eine solche Schnellladung natürlich sehr attraktiv.

Offizieller Beginn des Feldversuchs war der 27. Mai 2014. Einen Tag später gab es ein Softwareupdate, der die Verbrauchsanzeige korrigierte. Außerdem wurden die 32A bei mir freigeschaltet. Yeah, Baby!

CCB Auswahl der Steckdose und des Ladestroms
Das Auswahlmenü für Steckdose und Ladestrom der CCB. Die blassen Felder sind die aktiv ausgewählten.

Ladetest 32A

Weil es gestern den ganzen Tag regnete, teste ich die 32A-Ladung erst heute. Ich fahre die ZOE dicht an den ersten Treppenabsatz heran und rolle mein 8m-Ladekabel ganz aus. Dann starte ich den Ladevorgang an der CCB und stecke das Kabel erst in die Typ 2 Buchse der CCB, dann in die ZOE. Deren Display sagt „Prüfung läuft…”, dann klackt das Schütz in der CCB und ZOE zirpt sich ihren Ladestrom rein.

Elektroauto ZOE an Heimladestation

Dann schauen wir doch mal, was das CCB-Display für Informationen zur aktuellen Ladesituation hergibt:

CCB Messwerte bei 32A

Die ZOE hat bei Ladebeginn 47% SOC. Wie man sieht, zieht sie nicht die vollen 32A, sondern etwas weniger. 3 x 6,8 kW Ladeleistung je Phase summieren sich dann zu einer Gesamtleistung von 20,4 kW. Es ist auch etwas kühl heute, um die 10°C.

Ich lasse ZOE 42 Minuten laden, dann ist sie bei 95%. Da hat sie den Ladestrom schon deutlich heruntergeregelt und lädt nur noch mit 8,4 kW:

CCB Messwerte gegen Ladeende

Verbrauch

An dieser Stelle breche ich die Ladung ab und schaue mir mal den Verbrauch an. Die CCB zeigt für den letzten Ladevorgang 10,8 kWh:

CCB Verbrauchsanzeige

Die Differenz des Hauszählers war nur rund 10 kWh. Der Startwert, den ich dort abgelesen habe, war aber ein wenig zu hoch, weil ich erst in den Keller zum Ablesen gegangen bin, nachdem die Ladung schon begonnen und ich das Display der CCB fotografiert hatte. Da waren wohl schon einige kWh-Bruchteile in die ZOE geflossen.

Ladeprotokoll

Witzigerweise ist dieser Ladevorgang in meinem Z.E. Online Account nur als Standardladung aufgeführt:

Ladeprotokoll

Als ich neulich nur mit 16A geladen habe, war das hingegen „beschleunigt”. Nun ja, Renault und Software, das sind zwei Dinge, die noch zueinander finden müssen.

Fazit:

10,8 kWh für 48% SOC. Rein rechnerisch wären 48% bei 22 kWh Akkukapazität 10,56 kWh. Wenn das so stimmt, wären bei dieser Ladung 0,24 kWh Ladeverlust aufgetreten. Das kann sein, aber die SOC-Anzeige ist nicht genau genug, um eine so geringe Differenz amtlich zu machen.

Wie auch immer: Schnellladen zu Hause klappt. Die Ladegäste können kommen! 🙂