Laden an CEE32 zu Hause

08.02.2016

Die Typ2-Ladestation, die ich leihweise im Rahmen des Demand-Response-Projektes zur Verfügung gestellt bekommen hatte, wurde im November 2015 nach Projektende wieder demontiert. Die separate Anschlussleitung bleibt mir immerhin erhalten.

Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten, wie ich meine Ladungen zu Hause realisieren kann:

  1. keine fest installierte Ladebox, Laden mit Notladekabel an Schuko
    Vorteile: kein Installationsaufwand, Notladekabel bereits vorhanden, keine weiteren Komponenten erforderlich
    Nachteile: eine Vollladung dauert mit 10-12 Stunden sehr lange (geht praktisch nur über Nacht), Ladung mit Notladekabel ist bei meiner ZOE ineffizient (relativ hohe Ladeverluste)
    Kosten: keine (aber die Ladeverluste summieren sich halt mit der Zeit)
  2. Anbringen einer „Kraftstom-/Drehstromsteckdose” CEE32 (statt Ladebox) an der separaten Anschlussleitung, Nutzung dieser CEE32-Dose mit meiner mobilen Ladebox EVR3
    Vorteile: geringer Installationsaufwand (CEE-Dose, Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD)), mobile Ladebox bereits vorhanden
    Nachteile: jedes Mal zum Laden die mobile Ladebox auszukramen wird bestimmt bald nervig
    Kosten: ca. 300,- € inkl. Installation
  3. Anbringen einer Typ2-Ladebox an der separaten Anschlussleitung, Nutzung mit normalem Ladekabel
    Vorteile: einfache Handhabung
    Nachteile: teuer
    Kosten: ca. 1.000,- € inkl. Installation

Während ich fast 3 Monate lang überlege, lade ich zu Hause notgedrungen mit meinem Notladekabel an Schuko. Also das geht schon, aber ist echt keine Dauerlösung. Ich möchte doch die Sicherheit, meine ZOE im Bedarfsfall in einer Stunde wieder vollgeladen zu haben. Dazu braucht es 22kW, also kommen nur die Varianten 2 und 3 in Betracht.

Letztlich eine Frage des Budgets, und da ich keine 1.000,- € ausgeben will, bleibt die CEE-Lösung übrig.

Benötigte Komponenten für die CEE-Lösung

Ich brauche:

  • eine CEE-Dose für den Außenbereich, geeignet für 32A 400V
  • einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD) zur Absicherung der Leitung gegen Fehlerströme (4polig, allstromsensitiv, 40A, 30mA Auslösestrom)
  • eine Fachkraft, die mir den RCD in den Zählerschrank installiert
  • eine mobile Ladebox, die ich an die CEE-Dose anschließen kann und die auf der anderen Seite den Typ2-Ladeanschluss meiner ZOE bedient (hab ich bereits)

CEE-Dose

Eine geeignete CEE-Dose finde ich schnell im Netz. Ich entscheide mich für eine von Mennekes. Kostenpunkt: 12,- €. Pillepalle.

Mennekes CEE

FI/RCD Debatte

Die Frage, ob in der gegebenen Installations- und Nutzungssituation überhaupt ein FI/RCD benötigt wird, und wenn ja, welcher Typ (A, B oder EV), spaltet die Fachgemüter. Typ B RCDs sind heftig teuer (neu ab 350,- €), da ist es schon gut zu wissen, ob so einer wirklich erforderlich ist.

Nach der Lektüre ellenlanger und ausufernder Diskussionen darüber im GoingElectric-Forum schwirrt mir der Kopf. Meine mobile Ladebox EVR3 hat zwar auch irgendeine Art RCD integriert, aber wohl als Software-Lösung, und irgendwie so zwischen allen Spezifikationen, das verwirrt mich nur noch mehr. Ich beschließe, doch die größere Ausgabe für einen externen Typ B zu tätigen, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Es sollen ja auch andere an meiner CEE-Dose laden können, und wer weiß, mit was für mobilen Ladelösungen die ankommen.

Die Demand-Response-Box hatte einen RCD Typ B eingebaut, aber die ist ja nun nicht mehr da – also muss jetzt einer in die Zuleitung, sinnvollerweise in den Zählerkasten.

Ich halte auf einer Auktionsplattform Ausschau nach einem preiswerteren Exemplar und erwerbe schließlich für 200,- € einen ABB F204 B:

RCB ABB F204 Typ B

RCD-Einbau

Den Einbau erledigt selbstverständlich eine Fachkraft. Im Zählerkasten ist es auf der Schiene wegen einer Klemmleiste schon etwas eng, aber nachdem alles ein wenig hin- und hergerückt wurde, sitzt der RCD sauber neben dem Sicherungsschalter des Ladeanschlusses:

RCD im Zählerkasten

CEE-Installation

Die CEE-Dose draußen ist schnell installiert. Das Kabel liegt ja schon. Es muss nur noch ein zusätzliches Befestigungsloch in den Träger des Briefkastens gebohrt werden, die anderen passen bereits. Die Enden der massiven Adern werden etwas gekürzt, neu abisoliert und dann einfach in die dafür vorgesehenen Anschlusslöcher im Inneren der CEE-Dose gesteckt. Sie rasten von selbst ein und sind sofort fest. Abdeckung drauf, Durchmessen, fertig.

CEE-Dose angeschlossen

Ladetest

Schnell noch einen Naturstrom-Aufkleber auf die CEE-Dose geklebt, dann die mobile Ladebox EVR3 herausgekramt, angeschlossen, 22kW eingestellt, und… ZOE lädt. 🙂

Ladetest EVR3 an CEE32

Ladegäste willkommen

Ich stelle diese Lademöglichkeit gern auch anderen Elektromobilisten zur Verfügung. Details und Anfahrt siehe GoingElectric Stromtankstellenverzeichnis.

Man braucht allerdings ein mindestens 7m langes Ladekabel, um vom Stellplatz vor dem Haus aus die CEE-Dose unter dem Briefkasten zu erreichen.

Wenn ich da bin (ZOE steht vor’m Haus), leihe ich ggf. auch meine mobile Ladebox aus.

Für den verbrauchten Ladestrom sähe ich gern eine Spende, um die Unkosten zu decken. Aktuell sind das rund 0,27€/kWh. Einfach in den Briefkasten werfen. Dankeschön!

Zeitreise

18.01.2016

Seit dem jüngsten Update der Navigationssoftware meines Elektroautos Renault ZOE sind nun endlich auch Zeitreisen kein Problem mehr. Einfach das entsprechende Menü aufrufen, Zielzeit angeben, Startknopf drücken – und los geht’s!

Mittelalter

Heute reise ich mal ins Mittelalter. Tschaka! Das ging schnell. Fix die ZOE etwas mit Zweigen und Laub getarnt und dann gehe ich zu Fuß auf Erkundung. Da vorne scheint ’ne Stadt zu sein. Mal anschauen gehen.

Am Stadttor werde ich etwas misstrauisch beäugt, aber man lässt mich passieren.

Mittelalter

Puh, was ist das denn? Hier stinkt’s ja wie Hulle! Ja klar: Mittelalter, es gibt ja hierzulande noch keine Kanalisation. Die Leute kippen ihre Abfälle und selbst ihre Fäkalien einfach auf die Straßen. Was man so Straßen nennt. Bäh. Echt eklig. Es stinkt und ich muss ständig aufpassen, wo ich hintrete. Zwischen all dem Unrat sehe ich jede Menge Ratten.

Wieso machen die Leute sowas? Leben in ihrem eigenen Dreck. Und dann wundern sie sich über die ganzen Cholera- und Pestepidemien und dass sie nur 35 Jahre alt werden.

Ehrlich gesagt, halte ich den Gestank nicht sehr lange aus. Nee, da gibt’s bessere Zeiten.

Ich gehe zurück zur ZOE und säubere sorgfältig meine Schuhe, bevor ich mich wieder reinsetze. Der Akku hat noch reichlich Ladung, da kann ich gleich noch wannanders hin. Ich gebe mal ein…

Frühes 21. Jahrhundert

Tschaka! Da bin ich!

Puh, was ist das denn? Stinkt ja wie Hulle hier! Anders als Mittelalter, aber auch sehr penetrant. Ja klar: Bis ins 21. Jahrhundert treiben die ja ihre Fahrzeuge noch mit Verbrennungsmotoren an! Brauchen fossile Treibstoffe, die Dinger, irgendwas aus Erdöl. Üble Sache, ziemlich giftig und so. Die Leute fahren unbehelligt mit solchen Kisten rum und verteilen jede Menge krasse Verbrennungsprodukte in die Luft. Besonders da, wo sie auch wohnen und arbeiten. Bäh, echt eklig.

Wieso machen die Leute sowas? Atmen den Dreck, den ihre Verbrennungsmotoren ausstoßen, ein. Und dann wundern sie sich über die ganzen Krebs- und Immunerkrankungen.

Und dieser Lärm überall! Wie hält man das nur aus?

Oh, mein Atemluftsensor gibt Alarm, am besten, ich mache mich aus dem Feinstaub… Höhö.

Schnell wieder in die ZOE gesetzt. Ich glaube, ich habe genug Gestank und Lärm ertragen für heute. Besser ich kehre in meine eigene Zeit zurück.

Zielzeit eingeben, Startknopf drücken – OH NEIN:

Störung Elektromotor

Ausgerechnet! Wahrscheinlich kann ich jetzt 250 Jahre auf die Assistance warten! Na wenigstens ist mir das nicht im Mittelalter passiert…

Offener Brief an CARB

18.12.2015

Offener Brief an die Vorsitzende des California Air Resources Board (CARB), Mary Nichols

(Übersetzung des englischsprachigen Artikels „An Open Letter To California Air Resources Board Chairman Mary Nichols”. Ins Deusche übertragen von Stephan Hilchenbach)

Der VW-Abgasskandal ist vor allem das Resultat einer auf die Physik treffenden Fiktion. Einfach ausgedrückt: Wir haben den Punkt erreicht, an dem wir nur noch minimale Fortschritte bei der Verwertbarkeit eines Liters Diesel bei gleichzeitiger Verringerung des Schadstoffausstoßes verzeichnen.

Es kommt wenig überraschend, dass VW – trotz ihres größten Forschungs- und Entwicklungsprogramms für Dieselmotoren – betrügen musste, um aktuelle europäische und U.S.-Standards zu erfüllen. Künftige, noch strengere Dieselstandards einzuhalten wird sich als noch unmöglicher herausstellen.

Für einen erheblichen Teil der betroffenen Dieselfahrzeuge, die bereits ausgeliefert sind, gibt es keine wirkliche Lösung. Die Fahrer werden nicht für eine Änderung in die Werkstatt kommen, die die Leistung beeinträchtigt. Darüber hinaus sind Lösungen, die zu größeren Netto-CO2-Emissionen (einem regulierten Schadstoff) führen, ungeeignet, um vom CARB zugelassen zu werden.

Harnstofftanks in kleinen Autos nachzurüsten ist teuer und unpraktisch. Einige Autos werden nachgerüstet werden, viele jedoch nicht – diese wird man eher verschrotten als nachrüsten.

Auf diese Weise wird eine gewaltige Geldmenge für den Versuch verschwendet, Autos nachzurüsten, die nicht alle nachgebessert werden können. Zudem wäre die Nachbesserung schlimmer als das Problem, das sie abstellen soll, nämlich wenn diese Autos lange vor ihrer normalen Nutzungsdauer verschrottet würden. Wir, die Unterzeichnenden, ermutigen das CARB statt dessen, Führungsstärke zu zeigen und VW dahin zu bringen, „die Luft zu heilen, und nicht die Autos” und auf diese Weise ein Vielfaches des angerichteten Schadens wiedergutzumachen, während Kalifornien gleichzeitig beim Übergang zu Null-Emissions-Fahrzeugen weiter vorankommt.

Wir schlagen für VW und das CARB folgende Lösung in einklagbarer Form vor:

 

  1. VW wird von der Verpflichtung befreit, Dieselfahrzeuge, die bereits auf kalifornischen Straßen unterwegs sind, nachzubessern. Diese verursachen nur einen unerheblichen Teil der gesamten Fahrzeugemissionen im Bundesstaat und setzen ihre Halter keinen individuellen emissionsbezogenen Risiken aus.
     
  2. Statt dessen soll VW die Markteinführung emissionsfreier Fahrzeuge erheblich beschleunigen. Diese haben naturgemäß null Emissionen, bieten daher keinerlei Möglichkeiten für Betrug und erfordern auch keine Finanzmittel, dies zu überprüfen.
     
  3. Es wird verlangt, dass diese Beschleunigung bei der Markteinführung emissionsfreier Fahrzeuge durch VW zu einer 10:1 oder noch größeren Reduktion des Schadstoffausstoßes führt, verglichen mit der durch den Betrug bei der Dieselflotte entstandenen Belastung, und zwar innerhalb der nächsten 5 Jahre.
     
  4. Es wird verlangt, dass VW in neue Fertigungsanlagen und/oder Forschung & Entwicklung investiert, und zwar in der Größenordnung des Bußgeldes, das sie ansonsten zahlen müssten, und das in Kalifornien – in dem Umfang, den Kaliforniens Anteil am Bußgeld umfassen würde.
     
  5. VW wird eine gewisse Flexibilität bei der Terminierung und Ausführung dieses Plans zugebilligt, indem er mittels Zero Emission Vehicle Credits umgesetzt werden kann.

Im Gegensatz zu den Strafen und Rückrufen, die erwogen werden, wäre dieser Vorschlag ein wirklicher Gewinn für die kalifornischen Emissionen, ein großer Gewinn für kalifornische Jobs und eine historische Tat, um den Klimawandel aufhalten zu helfen.

Der Flaschenhals für die größere Verfügbarkeit von Null-Emissions-Fahrzeugen ist die Verfügbarkeit von Batterien. Es gibt einen dringenden Bedarf, mehr Batteriefabriken zu bauen, um die Batterieversorgung zu verbessern. Dieser Vorschlag würde sicherstellen, dass der Bau großer Batteriefabriken und die damit zusammenhängenden Investitionen von VW sowie die sich daraus ergebenden lokalen Arbeitsplätze in den USA stattfänden.

Es gibt wahrscheinlich keine zufriedenstellende Art und Weise, all diese Dieselfahrzeuge nachzubessern. Diese Lösung umgeht die großen Schäden und Unsicherheiten, die eine ineffektive Nachbesserung den Dieselhaltern aufbürden würde. Ein nur teilweise erfolgreicher Versuch würde den Verlust des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Industrie und die Regulierungsbehörden nur noch verschlimmern. Im Gegensatz dazu würde dieser Vorschlag prinzipbedingt eine mindestens 10fache Verringerung des Schadstoffausstoßes im Vergleich zu einer vollständig ausgeführten Nachbesserung bewirken.

Es gibt einen Präzedenzfall für diese Art Lösung. Beim industrieweiten Diesel-LKW Betrugsskandal 1990 beschloss die EPA, keine Rückrufaktion zu verlangen. Statt dessen verlagerte sie die Deadline für strengere Grenzwerte, um die Differenz auszugleichen. Dieser Vorschlag tut das Gleiche für VW und bindet die Lösung an einen Übergang zu Null-Emissions-Fahrzeugen.

Wir bitten das CARB dringend, diesen Vorschlag zur Lösung des VW-Betrugsskandals zu erwägen.

Ion Yadigaroglu
Partner, Capricorn Investment Group

Dipender Saluja
Partner, Capricorn Investment Group

Ira Ehrenpreis
Partner, DBL Partners

Lyndon Rive
CEO, SolarCity

Ari Swiller
Renewable Resources Group

Jigar Shah
President, Generate Capital

Adam Wolfensohn
Partner, Encourage Capital

Steve Westly
Former California State Controller

Kevin Parker
CEO, Sustainable Insight Capital

Mindy Lubber
President, Ceres

Jesse Fink
Chairman, MissionPoint

Jeffrey Tannenbaum
Chairman, sPower

Laurence Levi
Partner, VO2 Partners

Nicholas Eisenberger
Partner, Pure Energy

Peter R. Stein
Managing Director, Lyme Timber

Elon Musk
CEO, Tesla and SpaceX

Carl Pope
Inside Straight Strategies

Hal Harvey
CEO, Energy Innovation

Michael Brune
Executive Director, Sierra Club

Lawrence Bender
Producer, An Inconvenient Truth

Jason Calacanis
Angel, Launch Fund

Jason Scott
Partner, Encourage Capital

Jules Kortenhorst
CEO, Rocky Mountain Institute

Anja Manuel
Partner, RiceHadleyGates

Tom Darden
Partner, Cherokee Fund

Matt Breidert
Senior Portfolio Manager, Ecofin

Rob Davenport
Managing Partner, Brightpath Capital

Rob Day
Partner, Black Coral Capital

Marc Stuart
CEO, Allotrope Partners

Bruce Kahn
PM, Sustainable Insight Capital

Jeff Skoll
CEO, Jeff Skoll Group

Chamath Palihapitiya
CEO, Social Capital

Antonio Gracias
CEO, Valor Equity Partners

Cole Frates
Renewable Resources Group

Reuben Munger
Partner, Vision Ridge

Gregory Manuel
Partner, MNL Partners

Martin Roscheisen
CEO, Diamond Foundry

Steven Dietz
Partner, Upfront Ventures

Larry Lunt
CEO, Armonia

Panos Ninios
Partner, True Green Capital

Suhail Rizvi
CEO, Rizvi Traverse

Stuart Davidson
Chairman, Sonen

Dan Fuller
CIO, Fuller Smith

Justin Kamine
Kamine Development

Raúl Pomares
Managing Director, Sonen