Alles ist anders

02.06.2016

Ich habe mich geirrt! Es ist alles ganz anders. Elektroautos sind gar nicht umweltfreundlich.

Erst recht nicht, wenn sie mit „Strom aus Sonne“ geladen werden.

Das glaubst du nicht? Dann pass mal auf:

Sonnenenergie ist total gefährlich

Woher kommt denn die Sonnenenergie? Denk mal drüber nach.

Sonnenenergie ist Kernenergie! Da läuft ’ne gigantische Kernfusion in der Sonne ab (Quelle). Fusion! Ich sag nur: Wasserstoffbombe. Alles klar? Und das wird uns hier als umweltfreundlich verkauft.

Sonnenstrahlung ist gefährlich! Schau dir mal Merkur und Venus an: tote Planeten, alles voll verstrahlt! Und selbst hier auf der Erde, in 150 Mio km Entfernung, macht Sonnenstrahlung Hautkrebs. Nachgewiesen (Quelle)! Auf jeder Tür, die nach draußen geht, müsste ein Warnhinweis stehen! Eine so gefährliche, krebserregende Energie soll nun unsere Autos antreiben?!

Sonnenenergie ist total ineffizient

Dann heißt es von den Elektrofreaks immer: Elektroautos sind mit Sonnenstrom ja sooo effizient. Ach ja? Wieviel Sonnenenergie kommt denn überhaupt auf der Erde an? (Achtung, Zahlen und Mathe! Hab aber alles nochmal nachgerechnet!)

Die Sonne hat eine Leuchtkraft von 3,846 · 1026 Watt (Quelle). Auf der Erde kommen davon nur noch absolut lächerliche 1,36 · 103 Watt/m² an, und davon wird noch ein erheblicher Teil von der Atmosphäre reflektiert, gestreut oder gleich in Wärme umgewandelt (Quelle). Nur ein kleiner Rest erreicht überhaupt die Erdoberfläche – schon bei leichter Bewölkung bloß noch 50% (Quelle).

Die gesamte auf die Erde einstrahlende Sonnenenergie beträgt demnach 1,74 · 1017 Watt (Quelle).

Also, was haben wir: eine Sonnenleuchtkraft von 3,846 · 1026 Watt und auf der Erde ankommende 1,74 · 1017 Watt. Das ist ein Größenordnungsunterschied von 109 oder eins zu einer Milliarde! Auf der Erde kommen somit nur 0,0000000452% der von der Sonne abgestrahlten Leistung an! Und von diesem kümmerlichen Rest lassen sich je nach Technologie nur 5-10% in nutzbaren elektrischen Strom umwandeln (Quelle).

Das soll effizient sein?!

Verbrennungsmotoren sind total ungefährlich

Die Elektrofuzzies jammern immer rum: Bäbä bäbä bäbäää, Verbrenner, Benzin, Diesel, Abgase: ungesund, gefährlich, heul. Schwachsinn.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht und die Presse und diverse Untersuchungen der letzten 30 Jahre zum Thema Verbrennungsmotoren und Umwelt quergelesen. Das Ergebnis ist eindeutig und lässt nur einen Schluss zu:

Benzin und Diesel entstehen spontan, total umweltneutral und ohne jegliche Energiezufuhr im Moment des Tankens in der Zapfsäule.

Und ja, es stimmt, sie werden dann im Motor verbrannt. Dabei entstehen Abgase. Na und? Wenn ich ordentlich was wegspachtele, entstehen auch Abgase. Meine Grillkumpels schreien dann irgendwas von Kriegswaffenkontrollgesetz und Genfer Konvention, aber umgekippt ist noch niemand. Also davon jetzt nicht.

Autoabgase sind nicht gefährlich. Wer was anderes behauptet, hat keine Ahnung von Chemie. Hier der Beweis:

Kohlendioxid z.B. besteht aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Sauerstoff ist lebenswichtig! Ohne Sauerstoff gäbe es gar kein Leben auf diesem Planeten. Versuch mal, ohne Sauerstoff auszukommen. Wird nicht lange gut gehen. Und Kohlenstoff braucht man, um daraus in Kohlekraftwerken Energie zu gewinnen. Ohne Kohlenstoff kein Strom, und dann gucken die Elektrospinner aber doof, wenn sie ihre Autos nicht mehr laden können.

Oder Stickoxide, die bestehen aus Stickstoff und Sauerstoff. Sauerstoff hab ich ja gerade schon was zu gesagt. Stickstoff: Unsere Luft besteht zu 78% aus Stickstoff (Quelle) – und niemand hat ein Problem damit. Atmen geht wunderbar.

Was soll also das Gejammer?


Bildnachweise:

Beitragsbild Collage erstellt von Stephan Hilchenbach unter Verwendung von:

  • By NASA/Apollo 17 crew; taken by either Harrison Schmitt or Ron Evans – http://www.nasa.gov/images/content/115334main_image_feature_329_ys_full.jpgAlt: http://grin.hq.nasa.gov/ABSTRACTS/GPN-2000-001138.html (direct link), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43894484
  • By charles – Own work (Screenshot), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=857727

Motortausch

14.04.2016

Etliche ZOEs der ersten Produktionsmonate (bis Ende 2013) leiden an einem bekannten Problem, das für ein Elektroauto sehr ironisch anmutet: Der Motor wird immer lauter. Bei den betroffenen Fahrzeugen stellt sich eine Art metallisches Schleifgeräusch beim Fahren ein, erst kaum wahrnehmbar, dann allmählich immer deutlicher zu hören, irgendwann wird es nervig. Hinzu kommen können Phänomene wie Ladeabbrüche und Fehlermeldungen des elektrischen Antriebssystems bis hin zum Komplettausfall mit Liegenbleiben unterwegs.

Hm, da hat Conti wohl ein wenig geschlampt. Als Early Adopter gibt man ja heutzutage beinahe zwangsläufig den Betatester, aber was soll’s, bei 5 Jahren Garantie auf den Antriebsstrang kann ich das einigermaßen gelassen sehen. Blöd nur, wenn man deswegen irgendwo strandet.

Hörst du das auch?

Ich hab mich erst gefragt, ob mein Gehör durch das elektrische Fahren sensibler wird und ich Geräusche, die schon immer da waren (das leise, typische Surren), mit der Zeit subjektiv als immer lauter empfinde. Aber nein, die Fahrgeräusche wurden über einen Zeitraum von mehreren Monaten tatsächlich immer lauter und auch metallischer.

Andere haben dieses Problem auch. GE-Forist Lenzano hat eine GoPro in den Motorraum seiner ZOE gehängt und den Sound aufgenommen:

Hört sich ungesund an, oder? Ist es auch.

Motortausch

Anlässlich einer kürzlich erfolgten Rückrufaktion wegen eines möglicherweise defekten Bremsschlauchs bitte ich den Z.E.-Techniker, auch mal ein Ohr auf die Motorgeräusche meiner ZOE zu haben. Yep, sagt er, der muss getauscht werden. Mit einem Kilometerstand von rund 32.000 liege ich etwa im Mittelfeld der Betroffenen.

Ein neuer Motor wird bestellt und zwei Wochen später eingebaut.

ZOE-Motor von Continental
Bildquelle: Continental

1A Service

Ich bringe meine ZOE Montag früh in die Werkstatt, erhalte kostenlos eine Leih-ZOE und hole Dienstag Nachmittag meine ZOE wieder ab, mit neuem Motor und voll geladen. Kosten: keine.

Auf dem 50km-Rückweg von der freundlichen Z.E.-Werkstatt meines Vertrauens genieße ich die neu gewonnene Ruhe beim Fahren. Sanft schnurrt ZOE dahin, sooo muss Technik.

Erneute Probleme gleicher Art und Ursache sind nicht zu befürchten. Jedenfalls berichten alle, die einen neuen Motor bekommen und damit auch schon wieder etliche tausend km abgerissen haben, dass sich keine Verschlechterung der Geräuschkulisse einstellt.

Klopf klopf klopf.

Berlin, Tesla

22.03.2016

Mitte März fahre ich mal wieder mit der ZOE von Hannover aus nach Berlin.

Zur Abschreckung: Bei den herrschenden Temperaturen zwischen 0 und 4°C braucht ZOE auf der 300km-Strecke 3 Ladestopps, sonst wird es mit der Reichweite zu knapp.

Beim letzten Berlinbesuch habe ich unterwegs in Braunschweig, Magdeburg und Michendorf geladen. Diesmal mache ich statt in Michendorf meinen letzten Ladehalt schon in Wollin, das liegt erstens direkt an der Autobahn, ist zweitens derzeit noch kostenlos und ich komme drittens mit immer noch ausreichender Restladung an meinem Ziel an, wo um die Ecke eine der neueren be emobil-Ladesäulen steht, die zwar nur 11kW abgeben, die ich aber gut für das Destination Charging nutzen kann. Ich hab ja dann Zeit.

Ich brauche nicht bei jedem Ladehalt voll zu laden, aber da auf der Strecke (A2) bis dato immer noch keine Schnelllader (43kW AC) stehen, dauert die Fahrt mit Ladezeiten gute fünfeinhalb Stunden. Und das auch nur, weil alles vollkommen reibungslos klappt: Alle angefahrenen Ladestellen funktionieren auf Anhieb, sind weder von anderen Elektroautos belegt noch von Verbrennern zugeparkt und es gibt auch (am Freitag!) keine Staus unterwegs.

Wie immer fahre ich gemütliche 96–100km/h, ECO hab ich aus, ich will es ja warm haben. Auf dem Hinweg muss ich mit dieser Geschwindigkeit doch zahlreiche LKW überholen, dann beschleunige ich immer mal kurz auf 110–120km/h, um zügig vorbei zu kommen und die mittlere Spur nicht unnötig lange zu blockieren. Auf dem Rückweg am Sonntag Nachmittag/Abend sind fast keine LKW auf der Autobahn unterwegs – das Fahren ist dann unglaublich entspannend, weil praktisch alle Überholvorgänge entfallen. Leise gleite ich dahin und genieße gute Musik, die ich nicht mal besonders laut stellen muss, um sie nuanciert hören zu können.

ZOE vs. DB

Zwei Wochen zuvor bin ich mal mit der Bahn nach Berlin gefahren, weil ich dachte, das sei entspannter und ginge auch viel schneller.

Die reine Zugfahrzeit zwischen den beiden Städten ist natürlich nicht zu toppen: Mit nur einem Halt in Wolfsburg und 250km/h Spitze rauscht der ICE im Tiefflug in nur anderthalb Stunden von H nach B. Das schafft man mit keinem Auto, auch nicht mit einem Tesla.

Aber. Das ist von Hbf zu Hbf. Mit den Anfahrzeiten von mir zu Hause bis zum Hbf Hannover (Auto + Straßenbahn) und in Berlin vom Hbf zu meinem eigentlichen Zielort (S-Bahn + U-Bahn) und den Rumstehzeiten an den diversen Haltestellen und Bahnsteigen summiert sich die Reisezeit insgesamt auch auf rund drei Stunden.

Da sind die zweieinhalb Stunden, die ich mit der ZOE mehr brauche, schon nicht mehr ganz so unvorstellbar viel länger. Es ist vor allem viel billiger und ich bin flexibler in meinen An- und Abfahrtszeiten. In der ZOE sitze ich zudem die ganze Zeit im Warmen, muss nicht auf zugigen Bahnsteigen rumstehen und werde nachts in Straßen- und U-Bahnen nicht von Durchgeknallten belästigt.

Aber ich will es mir auch nicht schönreden: Fünfeinhalb Stunden Reisezeit von Hannover nach Berlin – da muss man schon viel Pioniergeist mitbringen.

Laden in Berlin

Ich komme mit so großzügigem Akkuladestand in Berlin an, dass ich diverse Kurzstrecken noch ohne Stress absolvieren und nur ein Mal vor der Rückfahrt aufladen muss. Die oben schon erwähnte 11kW-be emobil-Säule kann ich mit meiner TNM-Ladekarte freischalten, aber Vorsicht rät mir, vorher mal in die TNM-App zu schauen, was das denn kosten wird.

Es ist ja schon kurios, dass man sich einem nicht unerheblichen Abmahnrisiko aussetzt, wenn man z.B. als Onlineshopbetreiber nicht peinlich genau den Preis für jedes Produkt und jede Dienstleistung, die man verkauft, absolut korrekt und transparent und eindeutig und unübersehbar vor dem Kauf angeben muss – aber das Laden eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladesäule eine spannende Preisüberraschung sein darf. Denn ich kann Ladevorgänge an einer mir unbekannten kostenpflichtigen Säule oft problemlos mit einer meiner RFID-Karten starten, ohne dass ich vorher irgendwo angezeigt bekomme, wie teuer das denn wird. Bin ich eher der Abenteuertyp?

Aber zurück zur be emobil-Säule. Die TNM-App meint, es gäbe da eine Startgebühr von 0,77 € und dann kostet das Laden 0,05 € pro Minute. Da die Säule nur max. 11kW abgibt, kann eine ZOE-Vollladung inkl. Balancing gut 3 Stunden dauern, das wären dann insgesamt knapp 10,- €. Nicht ganz billig. Für Schnarchlader sogar richtig teuer, denn die brauchen viel länger. Eine Abrechnung nach verbrauchten kWh wäre hier fairer.

Ich schaue also mal kurz ins GE-Verzeichnis nach 22kW-RWE-Säulen in der Nähe, denn die sind nicht nur doppelt so schnell, sondern werden in meinem Autostromvertrag bei den Stadtwerken Lübbecke auch nach kWh abgerechnet, da kostet mich eine Vollladung nur rund 6,- €. Es gibt welche, aber die zwei, die ich testweise anfahre, erweisen sich als von Carsharing-Fahrzeugen zugeparkt und dauerladend blockiert. Es ist mir dann zu blöd, auf gut Glück meine Zeit zu verplempern und ich nehme dann doch die be emobil-Säule, die erstaunlicherweise nicht zugeparkt ist.

Da ich auf dem Rückweg nach Hannover auf der ersten Etappe nur 80km bis Wollin überbrücken muss, reichen 2 Stunden Ladung. Damit bin ich auf knapp 90% SOC. Passt.

(Die Ladung an der be emobil-Säule tauchte bisher übrigens nicht in meiner MyTheNewMotion Ladeübersicht auf. Kann also sein, dass sie gar nicht berechnet wird. Seltsam, aber mir soll’s recht sein.)

Begegnung der 3. Art

Auf dem Rückweg zuckel ich so gemütlich vor mich hin in den frühen Abend hinein, da sehe ich ein paar Kilometer vor meinem ersten Ladehalt in Wollin im Rückspiegel einen weißen Tesla Model S. Der hält sich einen Moment hinter mir und überholt dann. Als wir auf gleicher Höhe sind, grüßen wir uns freundlich und grienen uns an. Dann schwenkt er vor mir wieder ein und zieht davon. Ich erkenne kurz die Typenbezeichnung P90D und das Nummernschild und denke, wer bei mir in der Nähe in Dingenskirchen fährt denn so einen weißen High-End-Tesla? Die elektromobile Gemeinde ist ja immer noch einigermaßen überschaubar. Aber ich konnte in dem kurzen Moment den Fahrer nicht wirklich erkennen.

Ein paar Minuten später fahre ich von der Autobahn ab, um in Wollin aufzuladen, und was steht da an der Ladestation? Der weiße Tesla. Oh nein, denke ich, als ich auf das Tankstellengelände einschwenke, jetzt muss ich stundenlang warten, bis der Tesla voll ist. Weit und breit keine Ladealternative in meiner Restreichweite. Mist. Kann der nicht… Haben doch die Supercharger… Grummel…

Aber dann entpuppt sich der Fahrer als ein mir bekannter Forumskollege, der mich schon mit dem Ladekabel der Säule in der Hand erwartet, um meine ZOE anzuschließen! Großes Hallo (und Erleichterung auf meiner Seite). Er dachte sich, dass ich wohl hier laden käme (wo auch sonst in der Gegend) und sei extra auch rausgefahren, um mich kurz zu treffen. Sehr nett.

Wir fachsimpeln einen Moment und verabreden uns vage für später in Braunschweig, wo er sich mit noch jemand anderem auf eine kurze Probefahrt treffen will. Ich glaube nicht, dass das klappt, denn Braunschweig ist für mich noch über 3 Stunden entfernt, aber er meint, er würde in MD am Supercharger nochmal richtig voll laden, damit er in BRA noch volle Power für einen Beschleunigungstest hat. Das würde auch etwas dauern, und wir würden einfach mal schauen. Per Glympse könne ich ja sehen, wo er gerade ist.

Und tatsächlich – als ich dann Stunden später in Braunschweig in die Zielgerade zur Ladesäule einbiege, sehe ich hinter mir den Smart ED des anderen Forumskollegen und wir kommen praktisch gleichzeitig an. Der Tesla ist natürlich längst da.

Mein erstes Mal Tesla

Ich schließe als erstes die ZOE an die Ladebox an und dann steigen wir alle in den Tesla zur Probefahrt. Mein erstes Mal Tesla. Bin ich aufgeregt? Geht so. Ich fahre ja nicht selbst, sondern sitze nur vorn dabei.

Das Model S P90D hat jede Menge technischen Schnickschnack und krasse Kraft: 539 PS, in 3 Sekunden von 0 auf 100km/h, 250km/h Spitze, Dual Motor, Allradantrieb, 90kWh-Akku für über 500km Reichweite, Luftfederung, Autopilot…

Wir fahren dieses Geschoss auf einem kurzen Autobahnstück bei Braunschweig natürlich nicht aus. Aber wir beschleunigen dann ein paar Mal auf verkehrsfreien Nebenstraßen im Gewerbegebiet aus dem Stand – und ja, das presst einen schon ordentlich in den Sitz und zieht die Mundwinkel automatisch nach oben. Und es hört nicht auf, sondern geht unterbrechungsfrei einfach immer weiter.

Trotzdem bin ich nach der Probefahrt einigermaßen ernüchtert. Nicht, dass wir uns missverstehen: Der Tesla ist schon ein feines Auto. Aber er ist halt letztlich auch nur – ein Auto. Und jetzt schauen wir mal kurz auf das Preis-Leistungsverhältnis.

ZOE vs. Tesla

Ich wähle jetzt mal bewusst das obere Ende der Fahnenstange als Vergleichsbasis.

Jana Höffner aka Zoepionierin hatte kürzlich Gelegenheit, ein voll ausgestattetes Model S P90D eine Woche lang zu testen und berichtet darüber ausführlich in ihrem Blog. Ihr Testwagen kommt mit allen Extras auf einen Gesamtpreis von 144.800,- €.

Klar geht es beim Model S auch billiger, aber es sind immer noch Größenordnungen zwischen ZOE und Tesla. Kann es dafür wirklich einen adäquaten Gegenwert geben?

Zoepionierins Test-Tesla ist rund siebenmal teurer als eine ZOE Intens oder ZOE Zen.

Und nun steinigt mich, aber jetzt frag ich mal:

  • Fährt der Tesla siebenmal schneller als die ZOE? – Nein.
  • Beschleunigt der Tesla siebenmal besser als die ZOE? – Nicht ganz. 😉
  • Kommt der Tesla siebenmal weiter als die ZOE? – Nein.
  • Ist der Tesla siebenmal leiser als die ZOE? – Nein.
  • Hat der Tesla siebenmal mehr Platz als die ZOE? – Nein.
  • Fährt sich der Tesla siebenmal bequemer/entspannter als die ZOE? – Wie will man das beurteilen? Eher nein.
  • Ist der Tesla siebenmal sicherer als die ZOE? – Wie will man das beurteilen? Kaum.

Was für mich unter’m Strich als tatsächlich einzige wirklich begehrenswerte Eigenschaft des Tesla bleibt, ist die Reichweite. Alles andere spielt für mich keine so große Rolle, dass ich – selbst wenn ich es je hätte – so unglaublich viel Geld dafür ausgeben würde. Das macht die ZOE alles schon ganz prima.

Fazit

Es wird höchste Zeit, dass wir Tesla-Reichweiten auch in der EV-Mittelklasse sehen. Lange müssen wir hoffentlich nicht mehr darauf warten.

Wer mag und kann, darf natürlich gern viel Geld für was eigentlich genau ausgeben. Egal. Ich bleibe da nüchtern.

Nachtrag 2.4.2016:

Tesla hat am 1.4.2016 sein Model 3 vorgestellt, lieferbar voraussichtlich ab Ende 2017. Ein Elektroauto der Mittelklasse mit 350km echter Reichweite für 35.000 $. In der Präsentation des Model 3 bedankte sich Elon Musk bei allen Model S und Model X Käufern dafür, dass sie mit ihren Käufen dieser relativ teuren Fahrzeuge die Entwicklung des Model 3 für den Massenmarkt erst ermöglicht hätten.