Damit man das Elektroauto ZOE auch zeitgesteuert laden kann, verfügt es über einen Ladeplaner. Diesen kann man so programmieren, dass ein Ladevorgang an der heimischen Ladestation beispielsweise erst nachts um 2 Uhr beginnt. Das ist sinnvoll, um möglichst netzausgleichend zu laden, also dann, wenn wenig andere Verbraucher Strom benötigen oder wenn der lokale Grünstromindex besonders hoch ist.
In der ZOE kann man den Ladeplaner entweder direkt im Fahrzeug (R-Link) programmieren, online über „My ZE Online“ oder per Handy über die App „My Z.E.“
ZE-Interactive und das Laden danach
Für den „Aus der Ferne“-Zugriff braucht man einen ZE-Interactive Vertrag. Mit diesem kann man Vorklimatisierung und Ladezeiten online oder via App programmieren. Bei meiner ZOE war ein solcher ZE-Interactive Vertrag für 3 Jahre inklusive. Letztes Jahr lief er dann aus und ich habe ihn nicht verlängert, weil mir das zu teuer war für zwei Funktionen, die ich zwar nutze, aber nur höchst selten „aus der Ferne“. Klima- und Ladeplaner kann ich ja immer direkt im Fahrzeug programmieren.
Dachte ich.
Und staunte nicht schlecht, als nach Auslaufen des ZE-Interactive Vertrages plötzlich das Ladeplaner-Symbol im R-Link ausgegraut und ohne Funktion war. Die Vorklimatisierung konnte ich auch weiterhin programmieren, den Ladeplaner nicht. Nicht wie gar nicht. Überhaupt nicht. Also weder online noch offline.
Ohne Moos nix los
Nun sehe ich durchaus eine gewisse Logik darin, dass ohne Interactive Vertrag kein Fernzugriff mehr möglich ist. Das ist halt eine Komfortfunktion, deren Verlängerung Renault sich fürstlich bezahlen lässt. Muss man wissen, ob man dafür Geld ausgeben will. Ich will nicht.
Auf die Möglichkeit, den Ladetimer direkt im Fahrzeug (offline) zu programmieren, will ich allerdings nicht verzichten. Das zähle ich zur selbstverständlichen Grundausstattung eines Elektroautos. Wie sonst soll ich netzausgleichendes Laden realisieren? Im Fahrzeug selbst sollte die Programmierung der Ladezeit immer möglich sein.
Bug oder Feature?
Nun habe ich als early adopter schon zahlreiche Softwarefehler im R-Link-System erdulden müssen. Die meisten wurden im Laufe der Jahre dann doch behoben, einige sind weiterhin hartnäckig (Nein, ich brauche keine Tankstellensymbole in der Karte!!!).
Was haben wir nun hier mit dem deaktivierten Ladeplaner? Ist das schlicht ein weiterer Fehler oder so gewollt?
Zunächst gehe ich von „so gewollt“ aus und füge mich grummelnd dem status quo. Aber nach einem halben Jahr kommen mir Zweifel. Wenn es doch nur ein Bug ist? Vielleicht weiß Renault noch gar nichts davon, denn so viele 3-Jahres-Verträge sind ja noch nicht ausgelaufen.
Ich schreibe eine nette Mail an Renault Deutschland, um Klarheit zu gewinnen. „Bitte sagen Sie mir, dass der deaktivierte Ladetimer nur ein Bug ist – und in der nächsten R-Link-Version gefixt sein wird.“
Ladeplanung nur mit ZE-Interactive Vertrag
Es ist kein Bug.
Renault schreibt zurück: „Der Ladeplaner im Fahrzeug funktoniert nur im Zusammenhang mit einem ZE-Interactive Vertrag.“
Das ist die schlechte Neuigkeit. Aber es gibt auch eine gute.
Zufriedenheitslösung
Im Rahmen einer „Zufriedenheitslösung“ schließt Renault für mich einen neuen ZE-Interactive Vertrag für 3 Jahre ab.
Das finde ich sehr entgegenkommend und werte es als wirklich guten Service. Klar, ein immer offline programmierbarer Ladeplaner wäre besser und auch normal. Aber diese pragmatische Sofortlösung gefällt mir.
Bevor ich mich aber bedanke, gehe ich zu meiner ZOE vor dem Haus, schalte das R-Link ein, navigiere zum Screen „Elektrofahrzeug“ – und tatsächlich, der Ladeplaner ist wieder aktiv!
Aber funktioniert er auch wirklich? Ich programmiere ihn für die nächste Ladung auf 2 Uhr nachts:
Die Programmierung scheint schonmal geklappt zu haben. Das Ladetimer-aktiv-Symbol erscheint im Fahrzeug-Display:
Am nächsten Morgen kann ich dann voller Freude feststellen, dass die Ladung auch tatsächlich stattgefunden hat. 🙂
Danke, Renault, damit bin ich zufrieden.