Die Typ2-Ladestation, die ich leihweise im Rahmen des Demand-Response-Projektes zur Verfügung gestellt bekommen hatte, wurde im November 2015 nach Projektende wieder demontiert. Die separate Anschlussleitung bleibt mir immerhin erhalten.
Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten, wie ich meine Ladungen zu Hause realisieren kann:
- keine fest installierte Ladebox, Laden mit Notladekabel an Schuko
Vorteile: kein Installationsaufwand, Notladekabel bereits vorhanden, keine weiteren Komponenten erforderlich
Nachteile: eine Vollladung dauert mit 10-12 Stunden sehr lange (geht praktisch nur über Nacht), Ladung mit Notladekabel ist bei meiner ZOE ineffizient (relativ hohe Ladeverluste)
Kosten: keine (aber die Ladeverluste summieren sich halt mit der Zeit) - Anbringen einer „Kraftstom-/Drehstromsteckdose” CEE32 (statt Ladebox) an der separaten Anschlussleitung, Nutzung dieser CEE32-Dose mit meiner mobilen Ladebox EVR3
Vorteile: geringer Installationsaufwand (CEE-Dose, Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD)), mobile Ladebox bereits vorhanden
Nachteile: jedes Mal zum Laden die mobile Ladebox auszukramen wird bestimmt bald nervig
Kosten: ca. 300,- € inkl. Installation - Anbringen einer Typ2-Ladebox an der separaten Anschlussleitung, Nutzung mit normalem Ladekabel
Vorteile: einfache Handhabung
Nachteile: teuer
Kosten: ca. 1.000,- € inkl. Installation
Während ich fast 3 Monate lang überlege, lade ich zu Hause notgedrungen mit meinem Notladekabel an Schuko. Also das geht schon, aber ist echt keine Dauerlösung. Ich möchte doch die Sicherheit, meine ZOE im Bedarfsfall in einer Stunde wieder vollgeladen zu haben. Dazu braucht es 22kW, also kommen nur die Varianten 2 und 3 in Betracht.
Letztlich eine Frage des Budgets, und da ich keine 1.000,- € ausgeben will, bleibt die CEE-Lösung übrig.
Benötigte Komponenten für die CEE-Lösung
Ich brauche:
- eine CEE-Dose für den Außenbereich, geeignet für 32A 400V
- einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD) zur Absicherung der Leitung gegen Fehlerströme (4polig, allstromsensitiv, 40A, 30mA Auslösestrom)
- eine Fachkraft, die mir den RCD in den Zählerschrank installiert
- eine mobile Ladebox, die ich an die CEE-Dose anschließen kann und die auf der anderen Seite den Typ2-Ladeanschluss meiner ZOE bedient (hab ich bereits)
CEE-Dose
Eine geeignete CEE-Dose finde ich schnell im Netz. Ich entscheide mich für eine von Mennekes. Kostenpunkt: 12,- €. Pillepalle.
FI/RCD Debatte
Die Frage, ob in der gegebenen Installations- und Nutzungssituation überhaupt ein FI/RCD benötigt wird, und wenn ja, welcher Typ (A, B oder EV), spaltet die Fachgemüter. Typ B RCDs sind heftig teuer (neu ab 350,- €), da ist es schon gut zu wissen, ob so einer wirklich erforderlich ist.
Nach der Lektüre ellenlanger und ausufernder Diskussionen darüber im GoingElectric-Forum schwirrt mir der Kopf. Meine mobile Ladebox EVR3 hat zwar auch irgendeine Art RCD integriert, aber wohl als Software-Lösung, und irgendwie so zwischen allen Spezifikationen, das verwirrt mich nur noch mehr. Ich beschließe, doch die größere Ausgabe für einen externen Typ B zu tätigen, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Es sollen ja auch andere an meiner CEE-Dose laden können, und wer weiß, mit was für mobilen Ladelösungen die ankommen.
Die Demand-Response-Box hatte einen RCD Typ B eingebaut, aber die ist ja nun nicht mehr da – also muss jetzt einer in die Zuleitung, sinnvollerweise in den Zählerkasten.
Ich halte auf einer Auktionsplattform Ausschau nach einem preiswerteren Exemplar und erwerbe schließlich für 200,- € einen ABB F204 B:
RCD-Einbau
Den Einbau erledigt selbstverständlich eine Fachkraft. Im Zählerkasten ist es auf der Schiene wegen einer Klemmleiste schon etwas eng, aber nachdem alles ein wenig hin- und hergerückt wurde, sitzt der RCD sauber neben dem Sicherungsschalter des Ladeanschlusses:
CEE-Installation
Die CEE-Dose draußen ist schnell installiert. Das Kabel liegt ja schon. Es muss nur noch ein zusätzliches Befestigungsloch in den Träger des Briefkastens gebohrt werden, die anderen passen bereits. Die Enden der massiven Adern werden etwas gekürzt, neu abisoliert und dann einfach in die dafür vorgesehenen Anschlusslöcher im Inneren der CEE-Dose gesteckt. Sie rasten von selbst ein und sind sofort fest. Abdeckung drauf, Durchmessen, fertig.
Ladetest
Schnell noch einen Naturstrom-Aufkleber auf die CEE-Dose geklebt, dann die mobile Ladebox EVR3 herausgekramt, angeschlossen, 22kW eingestellt, und… ZOE lädt. 🙂
Ladegäste willkommen
Ich stelle diese Lademöglichkeit gern auch anderen Elektromobilisten zur Verfügung. Details und Anfahrt siehe GoingElectric Stromtankstellenverzeichnis.
Man braucht allerdings ein mindestens 7m langes Ladekabel, um vom Stellplatz vor dem Haus aus die CEE-Dose unter dem Briefkasten zu erreichen.
Wenn ich da bin (ZOE steht vor’m Haus), leihe ich ggf. auch meine mobile Ladebox aus.
Für den verbrauchten Ladestrom sähe ich gern eine Spende, um die Unkosten zu decken. Aktuell sind das rund 0,27€/kWh. Einfach in den Briefkasten werfen. Dankeschön!