Autoaufkleber und Folienbeschriftung können hartnäckige Endgegner kurz vor Rückgabe eines Leasingfahrzeuges sein. Ich zeige, wie sie ganz einfach zu entfernen gehen.
Folienradierer statt Plastikschaber
Als ich das letzte Mal (2016) von meiner damals ersten ZOE Folienschrift entfernen musste, hab ich das mühsam per Hand gemacht. Inzwischen gibt’s da eine wesentlich leichtere und schnellere Methode: Ein Folienradierer ist mein Freund.
Folienradierer sind spezielle Gummischeiben, die man in einen Akkuschrauber/-bohrer oder eine Bohrmaschine einspannt und damit bei Drehzahlen zwischen 1.000 und 4.000 U/min die Folien und Kleberreste vom Autolack herunter„radiert“.
Auf YouTube gibt es Videos, auf denen das super einfach aussieht und sehr schnell zu gehen scheint. Bevor ich mich wieder stundenlang hinsetze und mit Engelsgeduld Buchstabe für Buchstabe Millimeter für Millimeter abschabe, probiere ich es jetzt mal mit so einem Teil.
Ich bestelle und verwende diesen Folienradierer von WerkAlpha*:
Da ich nicht weiß, wie schnell sich diese Gummischeiben abnutzen, bestelle ich sicherheitshalber gleich zwei davon. Nicht, dass ich mit einem nur halb entfernten Aufkleber eine Zwangspause einlegen und nachbestellen muss.
Die Entfernung
Ich warte auf einen trockenen und nicht zu kalten Tag. ZOE kommt einmal durch die Waschanlage. Die zwei Akkus meines Akkuschraubers lade ich frisch auf. Dann ziehe ich eine alte Arbeitsjacke über, schnappe mir Schrauber, Folienradierer, Handschuhe und Maske und mache mich an die Arbeit.
Was soll ich sagen: Es saut mächtig rum (viele kleine Gummi- und Folienpartikel entstehen), aber geht wirklich sehr einfach und auch relativ flott. Seht selbst:
An diesem löchrigen Motiv wäre ich mit meiner früheren Schabemethode wohl verzweifelt…
Es dauert eine Weile, bis ich meine Radiertechnik optimiert habe. Die richtige Kombination aus Drehzahl, Andruckkraft und Winkel ist entscheidend. Das muss man einfach ausprobieren und ein Gefühl dafür entwickeln.
Hier ein Zwischenstand:
Nach dem Radierereinsatz wische ich mit einem trockenen Tuch die noch anhaftenden Partikel ab. Danach gehe ich kurz mit einem Orangenreiniger* auf einem weichen Schwamm über die Fläche und spüle mit klarem Wasser nach.
Und so sieht es aus, nachdem alles von dieser Tür runter ist:
Perfekt. 🙂
Der Akku meines Akkuschraubers hält bis zur Hälfte der zweiten ZOE-Tür auf der anderen Seite durch, dann muss ich wechseln.
Als ich mit allem fertig bin, ist die Gummischeibe des Folienradierers erst zur Hälfte verbraucht.
Insgesamt habe ich eine knappe Stunde gebraucht, aber nur, weil ich zwischendurch noch etliche nette Gespräche mit Nachbarn hatte, die meine Arbeit immer wieder angenehm unterbrochen haben. 😉
*) Dieser Link ist ein amazon-Werbelink